Traumatherapie

„Trauma ist wahrscheinlich die am meisten ignorierte, bagatellisierte, missverstandene und unbehandelte Ursache für menschliches Leiden“ – Peter Levine

Nach meinem Verständnis ist in der Behandlung von Traumata die behutsame und achtsame Verarbeitung der belastenden Situation wesentlich, ohne den Betroffenen und seine individuelle Belastungsfähigkeit zu überfordern, weil eine Überforderung der Retraumatisierung gleichkäme. Diese Respektierung der Grenzen ist für mich wichtigster Grundsatz bei dieser Form der Traumatherapie: Der Klient hat hier im Gegensatz zu dem Erleben des traumatisierenden Ereignisses immer die Kontrolle.

Es ist mir deshalb sehr wichtig, für den Klienten und gemeinsam mit ihm im Rahmen des therapeutischen Settings ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit zu entwickeln.

Große Bedeutung kommt außerdem dem Erkennen und Entdecken innerer und äußerer Ressourcen wie zum Beispiel den eigenen Widerstandskräften oder hilfreicher unterstützender Menschen zu.

Bei der erfolgreichen Verarbeitung eines Traumas wird nicht nur das psycho-emotionale Gleichgewicht wiederhergestellt, gleichzeitig verbessert sich auch die Widerstandskraft gegenüber neuen Stressoren. Die oben erwähnte Lernerfahrung wird vervollständigt.

In der Therapie mit traumatisierten Klienten arbeite ich vor allem mit dem Ansatz von Somatic Experiencing und EMDR. Aber auch andere Methoden finden ihren hilfreichen Einsatz. 

Was ist ein Trauma?

Ein Trauma ist jedes Ereignis, das uns derart überwältigt, dass wir unfähig sind, in unsere ursprüngliche Kraft zurückzukehren. Stattdessen bleibt in uns ein Gefühl von Überwältigtsein und Hilflosigkeit zurück. Biologisch betrachtet, stehen uns als natürliche Reaktion auf schwierige und als gefährlich eingeschätzte Situationen drei Überlebensstrategien zur Verfügung: Flucht, Kampf oder Erstarrung (Totstellreflex).

Ist ein bedrohliches Ereignis oder eine Situation so überwältigend, dass weder Kampf- noch Fluchtreflex zur Verfügung stehen, greift der Totstellreflex: Die vom Körper bereitgestellte Energie bleibt im Nervensystem gefangen und wird nicht wieder entladen. Auf psychischer Ebene reagieren wir dann mit Dissoziation und psychoemotionalem Einfrieren.

Jede Erfahrung ist, wenn sie verarbeitet und verdaut werden kann, auch eine Lernerfahrung. Diese Erfahrungen spiegeln sich in unserer Lebenserfahrung wider, in unserer Fähigkeit, auf unterschiedliche Situationen differenziert zu reagieren.

Bei einem Trauma wird aufgrund der Dissoziation nicht mehr aus der Situation gelernt. Das Trauma kann also auch als unvollendete Lernerfahrung bezeichnet werden.

Traumata liegen somit nicht in der Situation selbst begründet sondern in der Überforderung des Menschen und seines Nervensystems im Erleben dieser Situation. Welche Erlebnisse auf einen Menschen traumatisierend wirken, ist deshalb absolut individuell.

In der Psychotraumatologie wird zwischen Schocktrauma und Entwicklungstrauma unterschieden.

Mögliche Auslöser

Als mögliche Auslöser für Schocktraumata gelten zum Beispiel:

  • Verkehrsunfälle
  • Überfälle
  • Stürze
  • Operationen
  • Der Verlust eines nahen Menschen
  • Gewalt und Krieg
  • Naturkatastrophen

Die Bildung von Entwicklungstraumata zieht sich über einen längeren Zeitrahmen hin und geschieht vor allem in den ersten prägenden Lebensjahren. Gründe hierfür können sein:

  • Emotional distanzierte Eltern
  • Sexueller oder emotionaler Missbrauch
  • Chronische Verweigerung von Grundbedürfnissen

Welche Folgen hat ein Trauma?

Durch die gebundenen Energien reagiert der Organismus im Denken, Fühlen und Handeln so, als würde die Bedrohung weiterhin bestehen, auch wenn dies dem Betroffenen selbst nicht zwingend bewusst ist.

Die Symptome sind sehr vielgestaltig:

  • Ängste
  • Panik
  • Schlaflosigkeit
  • Depression
  • Widerkehrende, eindringliche Erinnerungen
  • Flashbacks
  • Vermeidungsverhalten in Bezug auf Aktivitäten, Menschen, Orte
  • Emotionale Instabilität oder „emotionale Taubheit
  • Sozialer Rückzug
  • Schuldgefühle
  • Alkohol- und Drogenmissbrauch

Die Folgen einer Traumatisierung sind zahlreich und als solche nicht immer gleich klar zu erkennen. Als Krankheitsbild sind als Posttraumatisches Belastungssyndrom PTBS zusammengefasst.

Rahmen & Kosten

Kosten einer Einzelsitzung: 100,-€
Eine reguläre Therapiestunde dauert 60 Min. In Ausnahmen können auch 90 Min. oder 120 Min. vereinbart werden.
 
Die Rechnungsstellung erfolgt über das Heilpraktikergesetz.
Kostenerstattung durch private KV und private Zusatzversicherungen ist möglich.
 
Im Vorfeld einer therapeutischen Begleitung biete ich in der Regel ein unverbindliches Info- und Kennenlerngespräch von ca. halbstündiger Dauer an. Auf der Grundlage dieses Gespräche können wir entscheiden ob ein gemeinsames therapeutisches Arbeiten sinnvoll erscheint.